RPWL – “Tales From Outer Space”
Begegnungen der dritten Art
“Es gibt viele Geschichten über den Besuch von Außerirdischen. Manchmal kommen die Aliens als Freunde, manchmal um uns zu versklaven. In jener kalten Nacht geben Lichter am Himmel Menschen auf der ganzen Welt ein ungutes Gefühl…”
Die Außerirdischen in “A New World” – dem ersten Song des neuen Albums Tales From Outer Space der bayrischen Progrocker RPWL – treffen auf besagte Band, erfahren durch „Hand auflegen“, wieviel Leid und wieviel Schlimmes auf der Erde durch die Menschen vorherrscht und suchen völlig erschrocken sofort wieder das Weite.
Nach acht Studio-, einem Best-of- und sechs Livealben dringt das Raumschiff RPWL in die unendlichen Weiten des Weltraums vor und wenn wir das Jahr 2019 schreiben, genauer das Sterndatum 22. März 2019, dann ist die Scheibe gelandet. Mit ihrer vier Mann starken Besatzung haben sie sich auf dem neuen Longplayer ganz der Science-Fiction verschrieben. Sänger und Keyboarder Yogi Lang: “Dieses Mal ist es kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinn geworden. Es sind jedoch sieben Kurzgeschichten zum Thema Science-Fiction. Für uns war das aber nicht nur thematisch sehr interessant, sondern auch musikalisch eine unglaubliche Spielwiese, die förmlich einlud, mit Sounds und allen vorstellbaren musikalischen Stilmitteln zu experimentieren.”
So beginnt “Not Our Place To Be” mit Horrorstreichern und elektronischen Störgeräuschen und vermittelt sofort das ungemütliche Gefühl beim Betreten eines fremdem Planeten. Ganz im Gegensatz dazu der folgende Song “What I Really Need“, der mit den Delaygitarren eine positive Stimmung verbreitet. Doch der Raumgleiter RPWL hat den Kontakt zur Erde nicht verloren, gerade in diesem
Song konterkariert der Text die Musik und legt den Finger in die Wunde, stellt kritische Fragen zum aktuellen Konsumverhalten der Menschheit.
Generell lässt sich die Musik von RPWL wohl am besten dem Art- und Progressive-Rock zuordnen, dabei ist sie aber immer songorientiert. Und die weiche Stimme von Yogi Lang, die ein wenig an David Gilmour erinnert, hält alles zusammen. Waren die letzten beiden Alben Wanted und Beyond Man In Time Konzeptalben, ist es diesmal keine zusammenhängende Story – allerdings gibt es Science-Fiction als gemeinsamen Nenner.
Natürlich steht der Vergleich mit Pink Floyd stets im Raum, den die Band aber unter anderem durch die Veröffentlichung und Performance der ersten konzeptionellen Live-Show Pink Floyd’s The Man And The Journey selbst befeuert hat. Und mit dem Frühwerk von Pink Floyd verglichen zu werden, ist sicher nicht die schlechteste Referenz, auch und gerade dann, wenn Guy Pratt (Pink Floyd, David Gilmour) höchstpersönlich sich bei einem Song am Bass die Ehre gibt.
Gitarrist Kalle Wallner, der besonders in “Light Of The World” mit seinem lyrischen Gitarrenspiel brilliert: “Nach drei Livealben hat es unglaublich viel Spaß gemacht, wieder eigene Songs zu kreieren. Ich bin unglaublich stolz auf das neue Album und kann es kaum erwarten, bis wir es endlich live auf unserer ausgedehnten Europa-Tour im kommenden April präsentieren können!“
Ein Genuß für alle Sinne!
SUPPORT:
Yogi Lang & Band
Neun Jahre nach seinem „No Decoder“ kündigt RPWL-Frontmann Yogi Lang ein neues Soloalbum an – die Erwartungshaltung nach dieser langen Zeit ist groß. Das neue Werk mit dem Titel „A Way Out Of Here“ bietet mit seinen neun Songs nicht nur eine farbenfrohe Palette des Artrocks, sondern beleuchtet in erster Linie die essentiellen Dinge des Lebens mit allen Hindernissen, Ängsten und Lichtblicken. Eine songdienlich brillierende Band, analoge Synthesizer und epische Chöre bieten die Basis für Yogi Langs gilmoureske Stimme.